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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Familien,
© Matthias Schneege psychische Störungen und auch Infekt- tet. Freundlichkeit stärkt überdies
anfälligkeit können die Folge sein, da
das Immunsystem geschwächt wird. auch den Zusammenhalt in der
Familie, unter Freunden und Kolle-
Denn das seelische Gleichgewicht ist gen. Weil wir uns stärker verbun-
eine wichtige Grundlage für eine star- den fühlen.
ke Immunabwehr.
Liebe Leserinnen und Leser, Sie
In diesem Sinne können wir alle etwas halten nun die neue Ausgabe des
dafür tun, unsere Immunabwehr zu Familienmagazins in Ihren Händen.
stärken: indem wir dem Mitmenschen Ich hoffe, dass ich Ihnen damit im
freundlich und höflich begegnen. Ein oben genannten Sinne ein Lä-
der Mensch lebt nicht vom Brot allein, Lächeln beim Einkauf erfreut die Ver- cheln ins Gesicht zaubern kann.
hieß es schon in der Bibel. So, wie wir käuferin, eine freundliche Begrüßung, Wir haben dank der Sponsoren ein
Menschen auch „geistige Nahrung“ ein nettes Wort verringert die emoti- buntes Potpourri an Beiträgen zu-
brauchen, wie man sie durch Bücher, onale Distanz. Dies tut nicht nur dem sammengetragen – und das ganze
Kino, Theater usw. findet, so brau- anderen gut, sondern auch uns selbst. Redaktionsteam wünscht sich,
chen wir auch den sozialen Kontakt Wer andere durch sein Verhalten dass diese kostenlose Ausgabe zu
zu anderen Menschen. Denn der ist wertschätzt, macht sich auch selbst Ihrem Wohlbefinden beiträgt.
die Quelle für Liebe, Zuneigung, glücklicher. Denn er bekommt so auch
Anerkennung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung zurück. Und das hat Wir lesen uns wieder im Mai und
Wertschätzung. Und diese Werte sind Folgen: Das Gehirn produziert Dopa- wünschen Ihnen, liebe Leserinnen,
es, die unser aller Leben lebenswert min (das Glückshormon), und schon liebe Leser und Familien, eine gute
machen – das gilt für alte Menschen werden angenehme Gefühle ausgelöst. Zeit! Bleiben Sie gesund!
ebenso wie für junge. Auch das Herz profitiert gesundheit-
lich davon. Denn das Hormon Oxytocin Ihre
Wird das Grundbedürfnis nach sozi- sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße
alem Kontakt lange Zeit nicht be- weiten. So sinkt der Blutdruck und
friedigt, werden wir unglücklich und auch der Stresslevel, die Blutgefäße
krank. Anspannung, negative Gefühle, weiten sich und das Herz wird entlas-
Die Kehrseite der Erfolgsgesellschaft –
und wie man ihr entkommt
Eine Betrachtung von Udo Brandes
or einiger Zeit (noch vor der mir auch erwartet. Aber dieser Abend und Problemen zu erzählen. Es schien
Corona-Epidemie) erzählte mir verlief so, als ob die Gastgeber ein so, als ob alle sich regelrecht befreit
Vein Freund von einer interes- Wahrheitsserum in den Sekt gemischt fühlten, endlich einmal die Fassade des
santen Erfahrung auf einer Hochzeit. hätten. Ein Unternehmer erzählte, wie Erfolgs fallen lassen und ihre wirkliche
Er saß dort an einem Tisch mit lauter schwierig es für ihn sei, sein Unter- Befindlichkeit zeigen zu können.
Selbstständigen, Unternehmern und nehmen am Laufen zu halten und dass
Freiberuflern. Aus eigener Erfahrung Aufwand und Ertrag in keinem ange- Diese kleine Geschichte ist ein ver-
weiß ich, dass man normalerweise in so messenen Verhältnis mehr zueinander gleichsweise harmloses Beispiel für
einem Kreis fast immer nur großartige stünden. Dieses ehrliche Geständnis ein gesellschaftliches Phänomen, das
Erfolgsgeschichten erzählt bekommt. löste offenbar etwas aus. Auch die an- ganz und gar nicht harmlos ist. Man
Genau das hatte dieser Freund von deren Gäste fingen an, von ihren Sorgen darf in unserer Gesellschaft vieles sein.
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