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Soziales
WAS SIND
„FRÜHE HILFEN“?
Seit gut 5 Jahren wurde in petenzen weiter auszubauen, damit treffen bzw. Fachtage. So fand im
Deutschland eine neue Entwick- ein gesundes Aufwachsen für mög- März 2016 z. B. in der Kreisvolks-
lung in der Jugendhilfe eingelei- lichst viele Kinder ermöglicht wird. hochschule ein Fachtag zum Thema:
tet, die dazugehörigen Schlagwörter Die „Frühen Hilfen“ setzen sich aus Kindesschutz statt, der auf eine
wie Bundeskinderschutzgesetz, verschiedenen Angeboten zusam- große Resonanz bei vielen Akteuren
Netzwerkarbeit und die „Frühen men. Darunter fallen insbesondere in den „Frühen Hilfen“ gestoßen ist.
Hilfen“ sind Bestandteile einer Neu- die Netzwerkarbeit, die Famili- Ein Hauptvortrag zum Thema Ver-
ausrichtung des Kindesschutzes in enhebammen, niedrigschwellige letzungen bei Kindern, vorgestellt
Deutschland. Unterstützt wird der Angebote sowie die Entwicklung durch Frau Prof. Dr. med. Anette De-
Landkreis dabei vom Bund, der mit von ehrenamtlichen Strukturen. bertin, Leiterin der niedersächsischen
der „Bundesinitiative Frühe Hilfen“ die Ein wichtiger Teil ist die Netzwerk- Kinderschutzambulanz und Oberärz-
Kommunen unterstützt. Zur besseren arbeit, in der Profis verschiedenster tin am Institut für Rechtsmedizin der
Kommunikation und dem systema- Fachrichtungen zusammenkommen. MHH, bildete den Rahmen der Ver-
tischen Ausbau der „Frühen Hilfen“ anstaltung und sensibilisierte für das
wurden zudem auf Länderebene Koor- Thema Kindesschutz. Im Anschluss
daran wurden sechs unterschiedliche
dinierungsstellen eingerichtet, die den Partner in der Netzwerkarbeit sind Workshops für die Teilnehmer angebo-
Kommunen in der Weiterentwicklung z. B. Kindertagesstätten, Beratungs- ten, in denen es rund um die Themen
der „Frühen Hilfen“ mit Informationen stellen, Sportvereine und die Träger Frühe Hilfen und Kindesschutz ging.
und Know-how zur Seite stehen. der Kreisarbeitsgemeinschaft. So gibt
Das dahinter stehende Ziel ist, wer- es drei unterschiedliche Netzwer- Ein anderer Teil sind die Angebote, die
dende oder junge Eltern „frühzeitig“ ke: im Süden, in der mittleren und der Landkreis z. B. mit Landkreis-Mit-
zu unterstützen, damit sie befähigt der nördlichen Wesermarsch. Diese teln oder mit Mitteln der „Richtlinie
werden, ihre Rolle als Eltern so bieten für viele Akteure die Möglich- Familienförderung“ vom Land Nie-
auszuüben, dass die Kinder gesund keit, sich über Angebote und Themen dersachsen fördert und unterstützt.
aufwachsen können. Mit der Einfüh- der „Frühen Hilfen“ auszutauschen.
rung des Bundeskinderschutzgeset- Angebote wie z. B. „Babybegegnung Darunter fallen z. B.:
zes und insbesondere des Gesetzes im Kindergarten“, vorgestellt durch
zur Kooperation und Information im Frau Waltraud Wessels, Leiterin der Elternfortbildungen des
Kindesschutz (KKG) wird versucht, den evangelisch-lutherischen Kinder- Landkreises Wesermarsch
Kindesschutz, der in den letzten Jahr- tagesstätte in Jaderberg, oder der in Zusammenarbeit mit
zehnten häufig nur noch auf beste- „Bunten Gruppe“, vorgestellt durch der Kreisvolkshochschule
hende Missstände reagieren konnte, Frau Waltraud Riggins, Leiterin der
dahin zu bringen, dass präventive Kindertagesstätte „Klettermax“ in Schwerpunkte der Kurse sind In-
Hilfen für Eltern entwickelt werden. Brake, sind nur zwei Beispiele. formationen rund um die Geburt,
Diese Hilfen sollen die Eltern unter- Ein anderer Bestandteil sind die Medienumgang, Stressbewältigung,
stützen und befähigen, ihre Kom- regelmäßigen großen Netzwerk- Förderung der Kreativität, das ge-
meinsame Aufwachsen mit dem
Kind und viele weitere Angebote.
Im Mittelpunkt stehen dabei immer
die Interessen von Eltern mit jungen
Kindern im Alter bis zu sechs Jahren.
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