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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 3 | 2018

                     hindern können, aber in einigen Fällen   Stadthafen besteht Kapazität für        raumplanung als sehr sinnvoll. Wer
                     haben Grundstücksbesitzer nun einmal     300 bis 500 Wohneinheiten.              in Tungeln oder Metjendorf wohnt,
                     ganz einfach das Recht, ihren Grund                                              fühlt sich als Oldenburger, entspre­
                     gegen sehr hohe Erlöse an Bauträger      Vereinheitlichung                       chende infrastrukturelle Leistungen
                     zu verkaufen, die mehrgeschossige        statt Individualität?                   müssen gemeinsam gestemmt werden.
                     Bauten darauf realisieren. Dies ist ein                                          Und wir haben bereits eine entspre­
                     Zielkonflikt, der uns Sorgen bereitet,   FAM: Die Nachbarkommunen erlau­         chende Umlandrunde etabliert, die
                     dem wir uns als Stadt stellen, den wir   ben Häuslebauern in vielen Neu­         auch solche Fragen diskutiert.
                     jedoch nicht in allen Fällen vermeiden   baugebieten eine sehr individuelle      Über mehr Individualität als Grund
                     können. Wir animieren Investoren,        Realisierung ihres Wunschhauses. Wie    dafür, in einer Nachbargemeinde zu
                     sehr rechtzeitig das Gespräch mit den    ist die Entwicklung in Oldenburg?       bauen, kann man diskutieren. Ich denke
                     Anwohnern zu suchen und Planungen        Und: Kooperiert Oldenburg mit den       allerdings, und so erlebe ich es auch,
                     entsprechend abzustimmen, aber in        Nachbargemeinden? Sind Metjen­          dass bauwillige Familien nicht wegen
                     einigen Fällen können auch wir nur an    dorf, Edewecht, Rastede etc. eventuell  einer gewissen Vereinheitlichung aus
                     das Gewissen der Bauträger appellie­     auch deshalb so attraktiv für Famili­   Oldenburg Stadt weggehen, sondern
                     ren. Zugute kommt Oldenburg aller­       en, weil es weniger Beschränkungen      deshalb, weil sie hier kein Grundstück
                     dings, dass die meisten Bauträger, die   bei den Wunschrealisierungen gibt?      finden, bzw. weil das, was sie hier
                     hier aktiv sind, aus der Stadt selbst    Warum wird durch die Stadt, wie zum     bekommen könnten, zu teuer für sie ist.
                     oder aus der Region kommen, und          Beispiel aktuell in Oldenburg Ofen­     Wir sind vonseiten der Stadt natürlich
                     eine entsprechende Sensibilität für die  erdiek am Kornblumenweg, Individu­      bestrebt, Wildwuchs und gewisse Exal­
                     Verträglichkeit ihrer Vorhaben mit den   alität reglementiert und eine starke    tiertheiten zu vermeiden, aber wer sich
                     gewachsenen Strukturen mitbringen.       Vereinheitlichung angestrebt?           leisten kann, auf Oldenburger Stadtge­
                     FAM: Wie sieht die Lage bezüglich        Jürgen Krogmann: Die Nachbarkom­        biet zu bauen, hat hier durchaus auch
                     attraktiver Geschosswohnungen            munen haben sich bis an den Olden­      vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
                     im Innenbereich der Stadt aus?           burger Stadtrand herangeschoben         FAM: Herr Oberbürgermeister, wir
                     Jürgen Krogmann: Der Alte Stadt­         und ich erachte für die Zukunft eine    danken Ihnen für dieses Gespräch!
                     hafen ist fast fertig, am neuen          gemeinsame Siedlungs- und Frei­

© schulzie, fotolia  Neue Richtlinien für die Vergabe von städtischen Wohnbaugrundstücken

                                                                                                                Im September 2017 wurden vom Rat neue Vergabe­
                                                                                                                richtlinien für die Vergabe von Einfamilienhäusern und
                                                                                                                Doppelhaushälften für Endnutzer sowie für den Bau
                                                                                                                von Ketten- und Reihenhäusern (Investorenflächen)
                                                                                                                und für besondere Wohnformen (Baugruppen, Bau­
                                                                                                                gemeinschaften) beschlossen. Die Vergaberichtlinien
                                                                                                                stehen als PDFs zum Download zur Verfügung auf der
                                                                                                                Internetseite der Stadt Oldenburg: www.oldenburg.de/
                                                                                                                startseite/leben-wohnen/planen-bauen/baugebiete/
                                                                                                                informationen-zur-vergabe.html

                                                                                                                                                                                    11
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