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Verbraucher Aktuell
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Gute Vorsätze?
itness und Work-out im eigenen Heim sind dukt wurden besonders besorgniserregende
häufig ein guter Vorsatz für das neue Jahr Substanzen nachgewiesen. Sieben Produkte
Fund im Covid-19-bedingten Lockdown mo- enthielten die Weichmacher DEHP oder DIBP,
mentan ohne Alternative. Doch wie ein aktueller die in der EU bereits verboten sind und seit Juli
Labortest des Bund für Umwelt und Naturschutz 2020 nicht mehr in Verkehr gebracht werden
Deutschland (BUND) zeigt: Bei der Anschaffung dürfen. So enthielt ein in Deutschland gekauf-
des benötigten Zubehörs ist Vorsicht geboten, ter Pilates-Airpad 15 Prozent DIBP, ein Overball
will man mit Schadstoffen belasteten Produkten aus der Tschechischen Republik 35 Prozent und
aus dem Wege gehen. ein Pilates-Ball aus Luxemburg 41 Prozent von
dieser gesundheitsschädlichen Chemikalie. Die
Zusammen mit seinen Partnern im europäi- Ergebnisse der Untersuchung werden nun an die
schen Projekt „AskREACH“ testete der BUND zuständigen Behörden übergeben.
beliebte Sportartikel für den Heimgebrauch.
Dabei wurden 82 Produkte aus 13 europäischen „Bei Produkten aus Weich-PVC ist besondere
Ländern in einem unabhängigen Labor auf Vorsicht geboten, weil hier chemische Zusatz-
Schadstoffe untersucht, die gemäß der EU- stoffe benötigt werden, um das Material bieg-
Chemikalienverordnung REACH als „besonders sam zu machen. Diese Weichmacher dünsten
besorgniserregende Substanzen“ eingestuft sind. aus, können eingeatmet und über die Haut
Dazu gehören Weichmacher, Flammschutzmit- aufgenommen werden. Einige Weichmacher
tel, Schwermetalle und Alkylphenole. Getestet sind verboten oder zumindest als gefährlich
wurden Gymnastikbälle, Yogamatten, Hanteln, eingestuft und fallen somit unter die Auskunfts-
Springseile, Trinkflaschen, Sportschuhe und pflicht“, erklärt der BUND-Experte.
Schwimmutensilien.
Hersteller, Händler und Importeure sind ge-
„Die Ergebnisse unseres Tests sind beunruhi- setzlich verpflichtet, auf Anfrage Auskunft über
gend“, sagt Manuel Fernandez, BUND-Experte besonders besorgniserregende Stoffe zu erteilen,
für Chemikalienpolitik. In jedem vierten Pro- sofern diese in Konzentrationen von mehr als 0,1
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