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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 2 | 2019
Finnische Studie: Leben auf dem Land
schützt Kinder vor Allergien und Asthma
Entscheidend sind die ersten Lebensmonate
Eine Studie des finnischen nationalen ten auf dem Land und in städtischer ab, die schützenden Bakterien im
Instituts für Gesundheit und Wohlfahrt Umgebung untersucht. Es zeigte sich, ländlichen Hausstaub mit weiteren
deutet darauf hin, dass Kinder, die in dass umso „bäuerlicher“ der Staub in Studien näher zu charakterisieren.
den ersten Lebensmonaten mit ländli- den Wohnungen der Eltern war, desto
chen Bakterien umgeben sind, besser weniger erkrankten die Kinder an Eine deutsche Studie (GABRIELA-
vor Allergien und Asthma geschützt einer Allergie oder Asthma. Auch bei Studie) konnte die Ergebnisse der
sind. Durch den frühen Kontakt mit Stadt-Familien mit mehreren Kindern Finnen bestätigen, indem sie über
Tieren und typisch bäuerlichen Bakte- wurden im Hausstaub ländliche 1031 Kinder im ländlichen Ulmer-und
rien wie Bacteroidales, Clostridiales, Bakterien gefunden. In streng reinlich Münchner Raum untersuchte. In den
Lactobacillales und teilweise sogar gehaltenen Haushalten mit nur einem Matratzen der Kinder wurden häu-
Methanobrevibacter (aus dem Pansen Kind hingegen fanden die Forscher fig Bakterien aus Ställen gefunden,
von Kühen) werden die Keime vom eher infektionserregende Bakterien die in den ersten Lebensmonaten
Organismus der Landkinder später wie Staphylokon und Streptokokken. vor Allergien und Asthma schützen
als harmlos eingestuft. Diese Kinder können. Um die Ergebnisse abschlie-
haben schon früh eine sogenannte Schon vor Jahren konnten epidemio- ßend zu beweisen, sollen noch
immunologische Toleranz entwickelt. logische Studien zeigen, dass auf weitere Studien mit den Bauernhof-
dem Land lebende Kinder nur halb Bakterien durchgeführt werden.
Bei der Untersuchung wurde die so häufig an Allergien und Asthma
Zusammensetzung des Hausstaubs in erkranken wie Stadtkinder, die ohne Quelle: Ärzteblatt, vom 18. Juni 2019
den Häusern und Wohnungen kleiner Tierkontakt aufwachsen. Die aktuelle
Kinder in den ersten Lebensmona- finnische Forschung zielt nun darauf
Längst überfällig: Verbot von Zucker
und Zuckerersatzstoffen in Kindertees
Erkenntnisse der Bundesernährungsministerin sollen Kinder vor Übergewicht und Karies schützen
Wer hätte das gewusst? Babys und Die Initiative der Bundesernäh-
Kinder brauchen keinen Zucker oder rungsministerin plant, auch Honig,
Zuckerersatzstoffe für ihren Tee. Laut Fruchtsaftkonzentrate und pflanzliche
der Bundesernährungsministerin Julia Sirupe als Zuckerersatz in Kindertees
Klöckner besteht „ein eindeutiger Zu- zu verbieten. Zudem sollen Alters-
sammenhang“ zwischen dem Verzehr empfehlungen auf die Verpackungen
gezuckerter Baby- und Kindergeträn- gedruckt werden. In Zukunft soll es
ke und späterem Übergewicht sowie auch klarere Nährwertkennzeichnun-
Karies bei Kindern. Und weiter: Wird gen geben, u.a. sollen Zucker, Salz
ein Baby an gesüßte Tees und zucker- und Fett in Fertiggerichten reduziert
haltige Getränke gewöhnt, werde es werden. Angedacht sind bis 2025
auch später keine Freude an Ungesüß- auch teilweise neue Rezepturen für
tem haben. Im Erwachsenenalter seien Fertiggerichte im Kampf gegen das
Ernährungsgewohnheiten kaum noch zunehmende Übergewicht. Ob ein
änderbar. Die Weichen für ein zucker- Verbot von Zuckerzusatz in Kindertees
loses Leben sollten früh gestellt wer- durchsetzbar ist, bleibt abzuwarten. © BillionPhotos.com, fotolia
den – dafür sind die ersten 1.000 Tage
im Leben eines Babys entscheidend. Quelle: Ärzteblatt, 1. Juli 2019
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