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Gesundheit und Ernährung



       Abwehr von Viren durch häufige


       Antibiotikagaben gefährdet






       Gesunde Darmflora entscheidend



       Eine Studie an Mäusen ergab: Offen-  die Überlebensrate auf ein Drit-    Die Studie bezieht sich auf das Ab-
       sichtlich hat ein zu häufiger Einsatz   tel. Vermutet wird ein Einfluss der   wehrsystem von Labormäusen; auf den
       von Antibiotika nicht nur Resistenzen   Darmbakterien auf die Bildung von   Menschen können die wissenschaftli-
       zur Folge, sondern auch Auswirkungen   sogenanntem Typ 1-Interferon. Das   chen Schlüsse nicht angewendet wer-
       auf das Abwehrsystem gegen Viren.    sind Proteine, die die erste Stufe der   den. Doch epidemiologische Studien
                                            Abwehr gegen Viren bilden, indem sie   (Beobachtungsstudien) könnten zum
       Bei einer Londoner Studie überlebten   deren Vermehrung verhindern. Wird   Beispiel den Zusammenhang zwischen
       Mäuse mit einer gesunden Darmflora   die Darmflora durch eine langfristige   häufigen Antibiotikagaben bei kleinen
       künstlich herbeigeführte Grippein-   Antibiotikagabe negativ beeinflusst,   Kindern und späteren chronischen
       fektionen der Lunge zu 80 Prozent.   scheint sich die Vermehrung von     Atemwegserkrankungen erforschen.
       Waren sie zuvor wochenlang mit       Typ 1-Interferon zu verringern, damit
       Antibiotika behandelt worden, sank   steigt die Anfälligkeit für Viren an.  Quelle: Ärzteblatt, 3. Juni 2019










                                                                                                                     © Alex, fotolia




         Studie: Höhere Krebsraten bei Verzehr



         von Limonaden und Fruchtsäften




         Zuckergehalt und Zusatzstoffe im Fokus


       Wer täglich zuckerhaltige Getränke   tes sowie die damit zusammenhän-    4-Methylimidazol (ein Nebenprodukt
       wie Limonaden oder Fruchtsäfte ver-  genden Herz-Kreislauf-Erkrankungen   bei der Herstellung von Zuckerkulör)
       zehrt, könnte laut der französischen   zählen zu den Risiken von Überge-  und die in manchen Fruchtsäften ent-
       NutriNet-Santé-Studie ein erhöhtes   wicht und hohem Zuckerkonsum.       haltenen Pestizide sowie der Süßstoff
       Risiko für eine Krebserkrankung      Bisher wurden Krebsstudien im Zu-   Aspartam als kritisch, weil wahr-
       haben. Mit der seit 2009 laufenden   sammenhang mit süßen Getränken      scheinlich krebserregend, angesehen.
       prospektiven Studie soll diese Hypo-  nicht durchgeführt, doch sieht man
       these belegt werden. Dazu wurden     wissenschaftlich einige biologisch   Dabei macht laut der Studie die
       bis jetzt über 100.000 Menschen via   begründete Ursachen, die diese     Dosis die Gefahr aus. Umso mehr
       Internet regelmäßig zu ihren Ernäh-  Getränke zu einer „gesundheitlichen   Süßgetränke verzehrt werden, des-
       rungs- und Lebensgewohnheiten so-    Zeitbombe“ machen könnten. Dazu     to höher ist das Krebsrisiko. Das gilt
       wie ihrem Gesundheitsstatus befragt.   zählen die Belastung durch die Zu-  sowohl für Limonaden als auch für
                                            ckerüberflutung (Glykämische Last)   reine Fruchtsäfte. Übrigens sind auch
       Der tägliche Konsum zuckerhaltiger   mit einem in der Folge krankhaft    schlanke Menschen gefährdet. Das
       Getränke gilt auch als Verursacher   übersteigerten Insulinspiegel im Blut   Krebsrisiko ist offensichtlich un-
       von Adipositas (Fettleibigkeit), die   (Hyperinsulinämie). Ebenso werden die   abhängig vom Body-Mass-Index.
       schon für sich allein 13 Krebsarten   in den meist gefärbten Limonaden-
       verursachen kann. Auch Typ 2-Diabe-  Getränken enthaltenen Stoffe wie    Quelle: Ärzteblatt, vom 11. Juli 2019


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