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Soziales

    Jungs sind gefragt!

Unter dem Titel „Wir werden              der Arbeitswelt werden in Zukunft        Anforderungen, die ihr Beruf mit sich
        was wir wollen. Soziale Be-      gut ausgebildete Männer und Frauen       bringt. Sie beschreiben auch ihren
        rufe – auch Männersache!“        gesucht. So werden in den sogenann-      persönlichen Gewinn durch diese
 hat die Gleichstellungsbeauftragte      ten Care-Berufen im Pflegebereich        Arbeit und die Erfahrungen, wie es ist,
 des Kreises eine aktuelle Broschüre     oder der Kleinkinderziehung künftig      als Mann in den doch häufig immer
 für Jungen veröffentlicht. Das Heft     gerade auch Männer gebraucht.“           noch als typisch weiblich geltenden
 möchte Schüler bei ihrer Berufswahl                                              sozialen Berufsfeldern beschäftigt
 unterstützen und sie anregen, sich      Zum Inhalt                               zu sein, z. B. als Mann in der Kinder-
 auch abseits typischer Rollenklischees  der Broschüre                            betreuung in einer Kita. Fotos, die
 für einen Beruf zu entscheiden.                                                  die Interviewpartner bei ihren ver-
 Damit wird das Pendant zu einer         In der neuen Broschüre werden            schiedenen Aufgaben in ihren Ein-
 Broschüre für Mädchen aufgelegt,        beispielhaft drei Berufe vorgestellt:    richtungen zeigen, runden diese sehr
 die das Referat herausgegeben hat,      der Erzieher in einer Kindertages-       praxisnahen Berufsbeschreibungen
 um junge Frauen auch für gewerb-        stätte, der Altenpfleger und der         ab. Dabei soll bewusst nicht schön-
 lich-technische und handwerkliche       Gesundheits- und Krankenpfleger.         gefärbt werden: Auch die Nachteile
 Berufe zu interessieren. (S. 6)         Um den jugendlichen Lesern mög-          dieser Berufe wie z. B. der geforderte
 Die Gleichstellungsbeauftragte Ulla     lichst praxisnahe Eindrücke aus dieser   persönliche Einsatz, Belastungen
 Bernhold betont: „Männer sollen         Berufswelt zu vermitteln, werden im      durch Schichtarbeit oder auch die im
 eine größere Rolle in den sozialen      Heft reale Männer aus der Weser-         Vergleich zu anderen Berufsfeldern
 Berufen spielen, und ihr Interesse      marsch und der Region porträtiert, die   lange Ausbildungszeit werden nicht
 wächst, wie eine Tendenz zu stei-       sich bereits für einen dieser Berufe im  ausgespart. Zu jedem Beruf sind in
 genden Ausbildungszahlen andeutet.      sozialen Bereich entschieden haben       einer Übersicht die Zugangsvoraus-
 Geschlechtsbezogene Zuweisungen         und dort täglich in der Ausbildung       setzungen, der Ausbildungsgang und
 und Vorurteile üben jedoch nach wie     oder im Beruf „ihren Mann stehen“.       der mögliche Verdienst aufgeführt.
 vor erheblichen Druck auf sie aus.      In Kurzinterviews äußern sie sich        Schüler vor der Berufswahl erhal-
 Ich hoffe, dass alte Rollenklischees    sehr persönlich zu den Motiven ihrer     ten damit mögliche Identifikati-
 künftig weniger Wirkung zeigen. In      Berufswahl und den Aufgaben und          onsmodelle und Anregungen für
                                                                                  die eigene Berufsentscheidung.
                                                                                  (LK)

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