Page 8 - FM_W_1-2017_fuerFlipBook
P. 8

Soziales

         WAS SIND

   „FRÜHE HILFEN“?

Seit gut 5 Jahren wurde in                petenzen weiter auszubauen, damit      treffen bzw. Fachtage. So fand im
       Deutschland eine neue Entwick-     ein gesundes Aufwachsen für mög-       März 2016 z. B. in der Kreisvolks-
       lung in der Jugendhilfe eingelei-  lichst viele Kinder ermöglicht wird.   hochschule ein Fachtag zum Thema:
tet, die dazugehörigen Schlagwörter       Die „Frühen Hilfen“ setzen sich aus    Kindesschutz statt, der auf eine
wie Bundeskinderschutzgesetz,             verschiedenen Angeboten zusam-         große Resonanz bei vielen Akteuren
Netzwerkarbeit und die „Frühen            men. Darunter fallen insbesondere      in den „Frühen Hilfen“ gestoßen ist.
Hilfen“ sind Bestandteile einer Neu-      die Netzwerkarbeit, die Famili-        Ein Hauptvortrag zum Thema Ver-
ausrichtung des Kindesschutzes in         enhebammen, niedrigschwellige          letzungen bei Kindern, vorgestellt
Deutschland. Unterstützt wird der         Angebote sowie die Entwicklung         durch Frau Prof. Dr. med. Anette De-
Landkreis dabei vom Bund, der mit         von ehrenamtlichen Strukturen.         bertin, Leiterin der niedersächsischen
der „Bundesinitiative Frühe Hilfen“ die   Ein wichtiger Teil ist die Netzwerk-   Kinderschutzambulanz und Oberärz-
Kommunen unterstützt. Zur besseren        arbeit, in der Profis verschiedenster  tin am Institut für Rechtsmedizin der
Kommunikation und dem systema-            Fachrichtungen zusammenkommen.         MHH, bildete den Rahmen der Ver-
tischen Ausbau der „Frühen Hilfen“                                               anstaltung und sensibilisierte für das
wurden zudem auf Länderebene Koor-                                               Thema Kindesschutz. Im Anschluss
                                                                                 daran wurden sechs unterschiedliche
dinierungsstellen eingerichtet, die den   Partner in der Netzwerkarbeit sind     Workshops für die Teilnehmer angebo-
Kommunen in der Weiterentwicklung         z. B. Kindertagesstätten, Beratungs-   ten, in denen es rund um die Themen
der „Frühen Hilfen“ mit Informationen     stellen, Sportvereine und die Träger   Frühe Hilfen und Kindesschutz ging.
und Know-how zur Seite stehen.            der Kreisarbeitsgemeinschaft. So gibt
Das dahinter stehende Ziel ist, wer-      es drei unterschiedliche Netzwer-      Ein anderer Teil sind die Angebote, die
dende oder junge Eltern „frühzeitig“      ke: im Süden, in der mittleren und     der Landkreis z. B. mit Landkreis-Mit-
zu unterstützen, damit sie befähigt       der nördlichen Wesermarsch. Diese      teln oder mit Mitteln der „Richtlinie
werden, ihre Rolle als Eltern so          bieten für viele Akteure die Möglich-  Familienförderung“ vom Land Nie-
auszuüben, dass die Kinder gesund         keit, sich über Angebote und Themen    dersachsen fördert und unterstützt.
aufwachsen können. Mit der Einfüh-        der „Frühen Hilfen“ auszutauschen.
rung des Bundeskinderschutzgeset-         Angebote wie z. B. „Babybegegnung      Darunter fallen z. B.:
zes und insbesondere des Gesetzes         im Kindergarten“, vorgestellt durch
zur Kooperation und Information im        Frau Waltraud Wessels, Leiterin der    Elternfortbildungen des
Kindesschutz (KKG) wird versucht, den     evangelisch-lutherischen Kinder-       Landkreises Wesermarsch
Kindesschutz, der in den letzten Jahr-    tagesstätte in Jaderberg, oder der     in Zusammenarbeit mit
zehnten häufig nur noch auf beste-        „Bunten Gruppe“, vorgestellt durch     der Kreisvolkshochschule
hende Missstände reagieren konnte,        Frau Waltraud Riggins, Leiterin der
dahin zu bringen, dass präventive         Kindertagesstätte „Klettermax“ in      Schwerpunkte der Kurse sind In-
Hilfen für Eltern entwickelt werden.      Brake, sind nur zwei Beispiele.        formationen rund um die Geburt,
Diese Hilfen sollen die Eltern unter-     Ein anderer Bestandteil sind die       Medienumgang, Stressbewältigung,
stützen und befähigen, ihre Kom-          regelmäßigen großen Netzwerk-          Förderung der Kreativität, das ge-
                                                                                 meinsame Aufwachsen mit dem
                                                                                 Kind und viele weitere Angebote.
                                                                                 Im Mittelpunkt stehen dabei immer
                                                                                 die Interessen von Eltern mit jungen
                                                                                 Kindern im Alter bis zu sechs Jahren.

8
   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13