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FAMILIENMAGAZIN OLDENBURG 1 | 2019
© Dusan Kostic, fotolia
JANUAR 2019
Agrarindustrie im Amazonas-Regenwald
BUND fordert Reduzierung
der Soja-Importe
Soja macht rund 40 Prozent des Umwelt- und Menschenrechtspolitik für die Produktion von Futter-
EU-weiten Eiweißverbrauchs aus. machen“, erklärt der BUND-Vorsitzen- mitteln benötigen – dies ent-
95 Prozent davon werden aus de Hubert Weiger, „wer den Amazonas- spräche einer Fläche viermal
Drittländern importiert, ein Groß- Regenwald – die grüne Lunge der so groß wie Deutschland …
teil des Sojas landet allerdings nicht Welt – abholzen lassen will, kann
direkt auf den Tellern von Vegetariern, kein Handelspartner der Europäischen Den BUND-Soja-Report
sondern wird zu Tierfutter verarbei- Union sein …“ Gleichzeitig dürften die finden Sie unter:
tet. Fakt ist: Soja ist ein Schlüssel- Soja-Importe aber auch nicht einfach www.bund.net/sojareport
faktor für die Massenproduktion von verlagert werden: Momentan wüch-
Fleisch- und Milcherzeugnissen. sen etwa die Importe aus den USA.
Für jedes Sojaschnitzel auf europä- Bereits heute betragen die weltweiten Soja-Report
ischen Tellern stirbt ein Stück Re- Anbauflächen für Soja über 100 Mil-
genwald und werden Tiere gequält. lionen Hektar. Die Folgen sind Wald- aaWnugifeenkkaaucnrhbnheadlltiteiwgEeeirwudneeidnß?apgflraanrzöeknoplorogdisuckhteioWn ediesreEU
Der Bund für Umwelt und Naturschutz abholzungen in Brasilien, Paraguay
Deutschland (BUND) fordert, Soja- und Uruguay. Dort, wo Soja intensiv Die Bedeutung eines EU-weiten Eiweißplans
Importe zu reduzieren. Hintergrund angebaut und Massentierhaltung be-
sind die Pläne des neuen brasilia- trieben wird, wird der Boden belastet,
nischen Präsidenten Jair Bolsonaro, das Trink- und Grundwasser kontami-
den agrarindustriellen Anbau von niert und die Artenvielfalt zerstört.
Soja und weitere landwirtschaftliche Bei gleichbleibenden Essgewohnhei-
Großprojekte im Amazonas-Regenwald ten von Fleisch und Milch würden
voranzutreiben. „Die EU darf sich nicht allein die Europäer bis 2050 eine
zum Erfüllungsgehilfen einer falschen Fläche von 141 Millionen Hektar nur
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