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Oldenburg Aktuell

Für immer gepostet –

Auch Kinder haben ein

Recht auf Privatsphäre!

Kinderfotos bei Twitter, Instagram und Co.

Eltern hatten früher ein Fotoalbum, um persönliche Daten „abgefischt“ werden. In diese Problematik hinzuweisen, hatte das
Freunden, Verwandten und Bekannten die schlimmen Fällen finden sich Kinderfotos Kinderhilfswerk im November 2017 ca.
schönsten Momentaufnahmen mit ihren auf Websites pädophiler Menschen wieder. drei Wochen lang sechs aussagekräftige,
Kindern zu zeigen. Heute werden die süßen prägnante Kinderfotos anonymisiert auf
Kleinen bei Facebook, Instagram oder Laut einer Pressemitteilung des Deutschen seiner Facebook-Seite eingestellt. Beim
WhatsApp veröffentlicht – mehr oder we- Kinderhilfswerks sind sich Erwachsene interessierten Anklicken kamen die Nutzer
niger geschützt vor öffentlichen Zugriffen. oft nicht bewusst darüber, dass auch automatisch auf eine Seite des Deutschen
So teilt man sein Familienglück, zeigt lus- Kinder und Jugendliche ein Recht auf ihre Kinderhilfswerks mit umfassenden Infor-
tige Momente wie erste Schritte, eine „Spi- Fotos haben. Viele Kinder sind schon vor mationen zum verantwortungsbewussten
natschlacht“, Sandbäckerei auf dem Spiel- ihrem zweiten Lebensjahr in den sozialen Umgang mit Kinderfotos in den Medien.
platz oder besondere Ereignisse wie den Medien präsent. Nach Berechnungen des Die Reaktionen auf diese Kampagne
ersten Kindergeburtstag. Doch so erfreu- Deutschen Kinderhilfswerks sind fast vier waren enorm groß. Nach nur 10 Tagen
lich die familiären Momentaufnahmen vom Millionen Kinder und Jugendliche ständig waren drei Millionen Menschen erreicht.
Baby oder den kleinen Kindern auch sind, öffentlich in den sozialen Medien zu sehen.
die geposteten Fotos können schnell in fal- Informationen über das Thema Persön- Mit der nachhaltigen Aktion „Erst denken,
sche Hände geraten. Selbst wenn ein Foto lichkeitsrechte von Kindern, Privatsphäre dann posten“ bietet das Kinderhilfswerk
aus dem Blog oder dem Profil gelöscht und Datenschutz werden nur unzureichend den Eltern und Erwachsenen umfangreiche
wird, kann es weiter im Netz kursieren. genutzt. Eine vom Deutschen Kinder- Informationen und Tipps im Umgang mit
Üblicherweise werden die Aufnahmen im- hilfswerk in Auftrag gegebene repräsen- der Präsenz von Kinderfotos im Internet.
mer wieder begeistert „geteilt“, womit ihre tative Umfrage ergab, dass 34 Prozent Dabei geht es gar nicht darum, diese
Spur in der digitalen Welt oft regelrecht der befragten Eltern und Erwachsenen moderne Art des „Familienalbums“ zu
verloren geht. Das bedeutet aber nicht, ihre Kinder nicht einbeziehen, wenn sie verteufeln, sondern lediglich um den rich-
dass die Porträts und Szenen aus dem deren Fotos veröffentlichen. 30 Prozent tigen Umgang mit Veröffentlichungen von
Leben der Kinder im Netz ohne Wirkung informieren ihre Kinder, ohne sie jedoch Kinderfotos. Das kindliche Persönlichkeits-
bleiben. Kinderfotos werden auf vielfältige um Erlaubnis zu fragen. Nur 31 Prozent recht sollte dabei nie außer Acht gelassen
Weise missbraucht, fototechnisch bearbei- fragen ihre Kinder vor einer Veröffentli- werden – Babys und Kleinkinder sind hier
tet, kopiert und verfremdet. Zudem können chung ihrer Fotos um Erlaubnis. Um auf besonders auf ihre Eltern angewiesen.

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